Von der Idee zur fertigen Decke – ein Blick hinter die Kulissen
Spanndecken sind nicht nur ein großartiges Produkt, wenn saniert werden soll, sondern werden auch im Bereich des Neubaus immer prominenter. Schauen wir uns also den Werdegang der Spanndecke an. Denn es gilt: wer wissen will was er sich ins Haus holt, der muss wissen wo es herkommt.
Das Spanndeckenmaterial unter die Lupe genommen
Spanndecken bestehen aus einem Hochleistungskunststoff, der zum Beispiel auch für Bluttransfusionsbeutel verwendet wird. Dieser kann sich immer wieder enorm ausdehnen und zieht sich beim Abkühlen wieder zusammen. Das Grundgranulat wird geschmolzen und über verschiedene Walzen zu einer Folienbahn gepresst. In der Regel sind diese Bahnen 1.50 – 2.10 Meter breit. Wir haben bereits auch Folienbahnen mit 4 – 5 Meter gesehen, jedoch sind das bisher immer Folien aus China gewesen und diesen stehen wir persönlich sehr skeptisch gegenüber. Die fertigen Rollen werden anschließend an die verschiedenen Spanndecken-Manufakturen geliefert.
Auf die Herkunft und den Schadstoffausstoß achten
Die Herkunft der Folien ist oft viel wichtiger, als die Firma, die der Spanndecke ihren Markennamen gibt. So kann eine Spanndecke zwar in Deutschland oder Polen gefertigt werden, wofür es dann auch das CE Zeichen gibt, dass Grundprodukt stammt dennoch aus China. Fragen Sie also immer genau nach, wo die Folie für Ihre Spanndecke produziert wurde und wo die Decke maßgefertigt wird. Jeder Fachbetrieb sollte diese Fragen sofort beantworten können. Die A+ Zertifizierung ist ein Muss für alle Spanndecken. Diese bestätigt, dass keine bedenklichen Schadstoffe ausgestoßen werden.
Die einzelnen Schritte bei der Produktion der maßgefertigten Spanndecke
Bei dem Hersteller der Spanndecken eingetroffen, warten die Folien auf die Weiterverarbeitung. Wenn ein Aufmaß eines Handwerkers eintrifft, wird die Maßfertigung der Spanndecke geplant. Dazu wird die gesamte Fläche des Raumes um 7-10% reduziert. Anschließend wird anhand der Fenster und Türen geplant, wo die Schweißnähte gesetzt werden. In der Regel zählt, je weiter vom Tageslicht entfernt, desto unauffälliger werden die Schweißnähte. Auch in einem Durchgang sollte man eine Naht vermeiden. Bei glänzenden oder hochglänzenden Spanndecken kann eine schlecht geplante Naht schon einmal ins Auge fallen. Bei den schlichten matten Spanndecken ist dies kaum ersichtlich, dennoch: „Die Schweißnaht muss weg vom Licht“.
Zentimetergenau nach dem neuen und reduzierten Plan, schneiden Mitarbeiter der Produktion die Folienbahnen zu. Über ein Schweißgerät, dass man sich wie eine gigantische Nähmaschine vorstellen kann, werden nun die Bahnen mittels Hochfrequenzen verschweißt. Das Ganze geschieht in voller Handarbeit, mit mehreren Personen gleichzeitig. Man darf nicht vergessen, dass hier die Fläche von ganzen Räumen über die Tische gezogen und verschweißt werden. Das am Ende bei einem 40 qm Raum die 4 cm Aussparung für den Rollladenkasten genau sitzt, ist ein Kunst für sich. Die Mitarbeiter müssen gut aufeinander abgestimmt sein und jeder Handgriff muss sitzen. Nun ist die Spanndecke maßgefertigt nach dem Plan des Raumes, aber um diese montieren zu können, ist ein weitere Arbeitsschritt nötig. Ringsum die Spanndecke wird ein sogenannter „Keder“ angeschweißt. Dieser Keder ist das Herzstück des Spanndeckensystems und muss später den Großteil der Zugkraft aushalten. Die Schweißnähte sowie der Keder sind die Schwachstellen der Spanndecke. Deshalb kommt hier ein weiterer wichtiger Punkt. Seriöse Hersteller geben aus diesem Grund immer eine lange Gewährleistung auf die Verarbeitung von dem Keder und den Schweißnähten. 10 Jahre sollten dabei schon gegeben werden und das natürlich schriftlich. Meistens erhält der Kunde ein Zertifikat, dass die Gewährleistung bestätigt.
Worauf bei der Montage vor Ort zu achten ist
Die fertige Spanndecke wird nun gefaltet und fachgerecht verpackt. Spanndecken sollten nicht zu lange lagern und werden daher meistens Termingenau bestellt. Extreme Witterungsbedingungen können den Decken ebenfalls zusetzen und daher sollte der Karton mit der Spanndecke ein paar Stunden bei Raumtemperatur lagern, bevor diese montiert wird. Das ist übrigens ein häufiger Fehler von Spanndecken Monteuren. Es wird also zunächst die Spanndecke ausgeladen und in einem Zimmer beiseitegelegt. Der Fachbetrieb setzt nun ein Holzrahmen ringsum an die Decke die renoviert werden soll. Danach beginnt das Spiel von vorne, mit einem an den Raum angepassten Profil. Es gibt Spanndeckenprofil für jede erdenkliche Raumsituation. Rundungen, Trennungen, Wandmontage, Deckenmontage, hell, dunkel, Aluminium, Kunststoff, und so weiter… . In ein paar weiteren Arbeitsschritten wird nun die Beleuchtung angeschlossen und die kanten am Profil geglättet. Die Spanndecke wird aus dem Karton geholt und vorsichtig ausgebreitet. Über sogenannte Montageklammern wird die Decke nun aufgehängt und über Gasbrenner erhitzt. Durch die Hitze lässt sich die Folie dehnen, wird geschmeidig und der Handwerker kann mit dem einspannten beginnen. Stück für Stück drückt er den Keder ins Profil, wo sich dieser dann einhakt. Das eigentliche einspannen geht sehr schnell, ist aber am schwierigsten. Die Montage der Unterkonstruktion ist der Hauptteil der Arbeit und dafür einfacher. Wenn die Spanndecke hängt wird gelüftet. Beim Abkühlen der Spanndecke zieht diese sich zusammen und wird nahezu Spiegel glatt – die Montage der Spanndecke ist beendet. Nun sollte ca. 7 Tage regelmäßig gelüftet werden und der leichte eigen Geruch sollte verflogen sein.
Achten Sie also auf die Qualität Ihrer neuen Decke und Sie werden viele Jahre Freude an Ihrer Spanndecke haben.





